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Tonbildung und Tonzerstörung

1.) Entstehung durch Abbau von Glimmern: durch Verwitterung kommt es zur Verkleinerung der Partikel. Durch Hydrolyse werden Kalium-Ionen der Zwischenschichten herausgelöst und ersetzt durch H+-Ionen bzw. hydratisierte H+-Ionen (H3O+-Ion).

Verwitterungsstufen und Zwischenprodukte: Als erstes Zwischenprodukt entsteht dabei nicht innerkristallin quellbarer Hydroglimmer. Aus dem Hydroglimmer entsteht anschliessend Illit (nicht innerkristallin quellbar) und nach weiterer Entkalisierung aufgeweiteter Illit (gewisses Quellvermögen). Das Endprodukt sind Montmorillonit (aus Muskovit) oder Vermiculit (aus Biotit)

Aus aufgeweitetem Illit kann aber auch bei stark saurer Bodenlösung und hoher Al-Konzentration das Bodenchlorit Sudoit (geringes Sorptionvermögen) entstehen.

2.) Entstehung aus Endprodukten der Silikat-Verwitterung: Endprodukte intensiver Silikat-Verwitterung (vorwiegend Feldspäte) sind K+, Mg2+, Ca2+ und OH- sowie bei alkalischer Reaktion Silikat-Ionen und Aluminat-Ionen (H2SiO42-; Al(OH)4-). Bei stark saurer Reaktion entstehen Al3+- und Fe3+-Ionen, die je nach Mengenanteilen, Reaktion und Ionenmilieu zu neuen Verbindungen zusammentreten. Diese sind zunächst amorph oder wenig geordnet (z.B. Opal). Durch Ordnung der Ionen und kolloiden Gruppen zu Kristallgittern entstehen die Tonminerale.

Tonzerstörung findet praktisch nur unter den Bedingungen einer intensiven hydrolytischen Verwitterung bzw. Säurewirkung im humiden Klima statt, z.B. bei starker Basenarmut und bei Vernässung. Die Spaltprodukte, die Ionen, werden ausgewaschen oder liegen als als amorphe Gele vor. Der Sorptionskomplex ist stark verringert. Als Gegenmaßnahme kann Kalkung die Tonzerstörung verringern bzw. verlangsamen.