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Sulfide und Sulfate

Pyrit ("Katzengold") und Markasit sind Eisendisulfide mit der Formel FeS2 mit unterschiedlichen Kristallisationsformen: Pyrit kristallisiert kubisch und Markasit kristallisiert rhombisch, Pyrit ist messinggelb. Beide sind durch Luftsauerstoff leicht in Sulfat bzw. Hydroxyd und Schwefelsäure (H2SO4 )überführbar. Ausserdem entstehen beide bevorzugt in anaerobem Milieu (Moore, Marschen) und treten als feinverteiltes und schwarzgefärbtes FeS2 sind in tonigen Sedimenten, die sich unter anaeroben Verhältnissen bildeten auf. Sie sind aber auch in redoximorphen Böden weit verbreitet und färben sie dunkel. Eisensulfide sind die Quellen des für die Pflanzen erforderlichen Schwefels.

Ein Verteter der Sulfate ist  Gips, ein wasserlösliches Sulfat des Calciums CaSO4 * 2H2O.

Gipskristalle
Gipskristalle "Grube Clara", Oberwolfach, Schwarzwald. (Bildbreite ca. 4 mm. Foto: © Joachim Burow, Köln)

 Gips ist ein gesteinsbildendes Mineral, das als typisches chemisches Sediment unter ariden Klimabedingungen durch Eindampfungsprozesse ausfällt und in gipsreichem Gestein angereichert ist, wie z.B. im Zechstein. In ( Salzböden) wird Gips stark angereichert, wobei der S-Gehalt bis auf 20% ansteigen kann. Gips entsteht auch durch die Verwitterung von Pyrit sowie aus organischen Stoffen.

Wird Gips Wasser entzogen, entsteht Anhydrit.

Anhydritkristalle
Anhydrit mit Chalkopyrit, Schlema-Hartenstein, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 2,5 cm. Foto: © Rainer Bode, Haltern.

Anhydrit ist ein im orthorombischen Kristallsystem kristallisierendes Sulfat-Mineral der chemischen Zusammensetzung CaSO4. Es hat eine Härte von 3 bis 3,5, ist entweder farblos oder hat eine weiße, seltener auch rötliche oder bläuliche Farbe. Strichfarbe ist weiß. Anhydrit kommt fast immer grobkörnig oder massiv vor, selten kristallin vor. In letzterem Fall ist es an drei im rechten Winkel zueinander stehenden Flächen gut spaltbar und unterscheidet sich dadurch von dem ansonsten äusserlich sehr ähnlichen Gips, in das es durch Wassereinlagerung übergeht. Es kann sich, weil es schwer wasserlöslich ist, direkt aus überhitztem Meerwasser ablagern oder aber zusammen mit Gips und Steinsalz bei Verdampfung desselbigen entstehen. Anhydrit ist in Pulverform Bestandteil von Zement und wird auch bei der Produktion von Schwefelsäure eingesetzt. Der Name des Minerals leitet sich von dem griechischen anudros: wasserlos ab.