| 3-Schicht-Tonminerale 
 Die Grundstruktur von Dreischicht-Tonminerale (oder
		2:1-Tonmineralen) besteht aus zwei Tetraeder-Schichten, die eine
		 Oktaeder-Schicht umgeben. Im Gegensatz zu den Zweischicht-Tonmineralen
		existiert kein fester Zusammenhang zwischen den Schichtpaketen, da sich immer
		gleichwertige O-Ionen der Tetraeder gegenüberstehen. Ein gewisser
		Zusammenhaltbesteht aufgrund der Schichtladung infolge des isomorphen Ersatzes,
		bei dem ein höherwertiges Zentralion der Tetraeder und Oktaeder ersetzt wird
		durch niederwertiges Ion. In den Tetraedern wird das
		Si4+ teilweise durch Al3+
		ersetzt, in Oktaedern das Al3+ durch
		Fe2+ oder Mg2+. Daraus
		resultiert eine negative Ladung der äußeren Tetraederschichten, die als
		Beispiele permanente
		Ladung bezeichnet wird und durch austauschbare
		Kationen ausgegliechen wird. D.h. die negative Ladung im Mineralinneren wird
		durch Kationen kompensiert, die in der Zwischenschicht angeordnet sind und die
		Silikatschichten miteinander verbinden. Der Illit ist der Hauptvertreter der
		glimmerartigen Tonminerale. Der durch isomorphen Ersatz in Tetraedern und
		Oktaedern bedingte große negative Ladungsüberschuß wird überwiegend durch fest
		in die Schichtpaketzwischenräume eingebaute K-Ionen kompensiert. Dieses
		"Zwischenschicht-Kalium" verhindert die Quellung und blockert weitgehend die
		inneren Oberflächen. Der Schichtflächenabstand ist nicht variabel, daher kann
		die Adsorbtion austauschbarer Ionen nur in Randszonen der Zwischenschichträume
		sowie an Außen-, Spalt- und Bruchflächen erfolgen. Illit entsteht bei der
		Verwitterung von  Glimmern
		(Muskovit und Biotit), verfügt aber im Unterschied
		zu den Glimmern über eine geringere Schichtladung, geringere
		K+-Gehalte und höhere
		H2O-Gehalte. Der Name Illit ist abgeleitet vom
		US-Bundesstaat Illinois, wo Illit erstmals beschrieben wurde. Durch sein
		Vorkommen im Löss, Geschiebemergel und anderen Sedimentiten sowie die
		verschiedenen Bildungsmöglichkeiten im humiden Klima ist Illit (und seine
		Varietäten und Umwandlungsprodukte) das häufigste Bodentonmineral. Das Dreischicht-Tonmineral Vermiculit ist typisch für Böden aus
		sauren Plutoniten (Granit) und entsteht meistens aus Biotit. In den
		Oktaederzentren dominieren Mg2+ und
		Fe2+ neben Fe3+ und
		Al3+, was zu einem positiven Ladungsüberschuss der
		Oktaeder führt. Der durch isomorphen Ersatz von Si4+
		durch Al3+ verursachte hohe negative
		Ladungsüberschuss der Tetraeder wird somit ausgeglichen. Der verbleibende
		negative Ladungsüberschuß wird kompensiert durch austauschbare
		Zwischenschichtkationen (meist K+). Aufgrund des
		hohen isomorphen Ersatzes ist der Zwischenschichtabstand ist nicht so variabel
		(ähnlich wie bei Montmorillonit), Wasserstoffbrücken zwischen den
		Wassermolekülen im Zwischenschichtraum und den O2-Ionen
		der Tetraederschicht: erhöhen den Zusammenhalt der Schichtpakete.   Vermiculite sind in den Böden der gemäßigten Breiten neben Illiten
		die vorherrschenden K-Fixierer. Der Name kommt von lat. vermis = der Wurm, da
		er sich beim Erhitzen wurmartig aufrollt. 
Montmorillonit ist ein Mg-reiches
		Dreischicht-Tonmineral mit einem schwachen isomorphen Ersatz von
		Si4+ durch Al3+ in den
		Tetraedern. Daraus resultiert ein nur lockerer Zusammenhalt zwischen den
		2:1-Schichtpaketen sowie ein variabler Schichtpaketabstand bei
		innerkristalliner Quellung durch Eintritt von Wasser. Der nur mäßige isomorphe
		Ersatz des Al3+ durch
		Mg2+ in den Oktaedern bedingt eine hohe
		Kationenaustauschkapazität, da der negative Ladungsüberschuss vollständig durch
		austauschbare Ionen kompensiert wird (an inneren und äußeren Oberflächen).
		Montmorillonit entsteht aus dem Umbau von Glimmern und Illiten durch K-Verlust.
		Er tritt in Böden mit hohem Leistungspotential auf und ist in der Lage
		Ton-Humus-Komplexe zu bilden. Der Name ist abgeleitet von Montmorillon, einem
		Ort in Frankreich, wo das Mineral erstmals gefunden wurde. Übergangsminerale Diese Minerale bilden - wie der Name schon sagt - auf Grund ihres
		struktuerellen Aufbaus einen Übergang zwischen Illit und Montmorilloniten sowie
		Vermiculiten. Sie variieren in ihren Eigenschaften, z.B. beim K-Gehalt,
		Quellbarkeit, Adsorbtionsfähigkeit, Kontraktilität (Fähigkeit der aufweitbaren
		Tonminerale sich bei Zufuhr von Kationen zusammenzuziehen). Zu den
		Übergangsmineralen zählen auch die Illite mit randlicher Aufweitung,
		aufgeweitete Illite sowie Wechsellagerungs-Minerale.  |