2-Schicht-Tonminerale
Die Grundstruktur von Zweischicht-Tonminerale (oder
1:1-Tonminerale) besteht in einer Folge von einer Si-O-Tetraeder- und einer
Al-OH-Oktaeder-Schicht, die durch Sauerstoff-Brücken miteinander verbunden
sind. Der Abstand zwischen 1:1-Schichten ist klein und nicht variabel. Der
Zusammenhalt wird realisiert durch eine OH-O-Bindung (stabile
Wasserstoffbrücken, jeweils OH--Ionen der Oktaeder
und O2--Ionen der Tetraeder in der benachbarten
Silikatschicht), diese sind nicht aufweitbar und besitzt keine
Zwischenschichtkationen. Es fand nur ein geringer isomorpher Ersatz der
zentralen Si- bzw. Al-Ionen statt, daher kommt es zur Ionen-Adsorption nur an
Außen-, Spalt- und Bruchflächen. Wichtigster Verteter der
Zweischichttonminerale ist der Kaolinit.
Kaolinit
Kaolinit besteht aus den Oktaedern
Al2(OH)4 und den Tetraedern
Si2O5. Der Basisabstand der
Schichtpakete beträgt 7 A (Angström). Der Schichtpaketzwischenraum ist so
gering, daß weder Wasser noch Kationen eindringen können. Kaolinit entsteht vor
allem unter tropischen Bedingungen (Regenwälder), ist jedoch auch in unseren
Breiten weit verbreitet, mit einem Mengenanteil an der Tonfraktion von mehr als
10%. Kaolinit ist häufig in Lagerstätten stark angereichert und wird abgebaut
zur Herstellung von Porzellan. Der Name Kaolinit ist abgeleitet von Kau ling,
einem Berg in China, wo Kaolin gefunden wurde.
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