BodenfunktionenGesteine, Minerale, SubstrateWasser-, Luft- und WärmehaushaltOrganische Bodensubstanz
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Bodengefüge
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Konsistenz

Konsistenz - kennzeichnet Grad des Zusammenhaltes der Bodenpartikel und damit Widerstand gegen Eindringen und Verformen - von Bedeutung für Durchwurzelung des Bodens und Bodenbearbeitung - Konsistenz beruht auf Kohäsion und Adhäsion Kohäsion - Anziehung zwischen Molekülen/Teilchen gleicher Art - im Boden z.B. zwischen Molekülen innerhalb der einzelnen Bodenteilchen oder des Bodenwassers; zwischen Teilchen der festen und flüssigen Phase Adhäsion - Anziehung zwischen Teilchen unterschiedlicher Art - im Boden z.B. zwischen Bodenteilchen/- aggregaten und fremden Körpern wie Bearbeitungsgeräten, Fahrzeugreifen Konsistenz wird v.a. durch Bodenart und Wasser, aber auch durch OBS, Kationenbelag und Gefüge bestimmt Konsistenzbereiche - je nach Wassergehalt von fest über halbfest, steif, weich, breiig bis flüssig Beispiele: fest - völlig ausgetrockneter Boden - nur die im Material wirksame Kohäsionsenergie - ist um so höher, je bindiger der Boden ist - hohe Kohäsion: harte Schollen und Klumpen halbfest - mit Benetzung der Bodenteilchen umgeben sich diese mit dünnen Wasserfilmen - ein Teil der Kohäsionsenergie wird oberflächlich abgegeben an die Adhäsion des Wassers - dadurch ist Zusammenhalt weniger fest; Boden wird bröckelig steif - bei weiterer Wasseraufnahme bilden sich an Berührungspunkten der Wasserfilme Porenwinkel-wasser und schließlich Kapillarwasser

Grenzwerte

Ausrollgrenze (wp) - Wassergehalt, bei dem bindiges Material sich gerade noch zu bleistiftstarken Würsten ausrollen läßt - ab hier ist Bodenkrümelung als günstiger Ausgangs-zustand für weiteren Gefügeaufbau zu erwarten

Fließgrenze (wl) -

Wassergehalt, bei dem im Apparat nach CASAGRANDE eine durch einen Bodenbrei gezogene Furche nach 25 Schlägen gerade zusammenfließt Je höher die Wassermenge ist, die ein Boden aufnimmt vom festen, lockeren Zustand über die Ausrollgrenze bis zum Zerfließen, um so größer ist der Zusam-menhalt der Teilchen (je feinkörniger; je mehr Ton; je mehr feinverteilte OBS) Plastizitätsindex (-zahl) (Ip) - Zahlenwert, der den Wassergehaltsunterschied zwischen Fließgrenze und Ausrollgrenze ausdrückt - ist proportional dem Tongehalt - < 10 .....schwach plastische Böden - > 20 .....stark plastische Böden Ip = wl – wp (in M.-%) Zusammenhänge: - wp steigt mit Zufuhr von Ca2+ - dadurch sind so verbesserte Böden auch bei höherer Bodenfeuchte ohne Gefügeschäden bearbeitbar - Wassergehalte bei wp und wl sinken durch überwie-gende Na+ - und H+-Sorption - erhöhter Humusgehalt bewirkt verschieben beider Plastizitätsgrenzen in Bereich höherer Wassergehalte - je höher Humusgehalt eines Tonbodens, um so besser bearbeitungsfähig ist er und um so weniger wird er im Gefüge gefährdet Anwendung: - aktuelle Feldeinschätzung der Befahr- und Bearbeit-barkeit bindiger Böden