Aggregatgefüge
Makrogrobgefüge
normalerwiese ein Absonderungsgefüge, das durch Schrumpfung in
bindigen Böden entsteht, Gefügeelemente mit Querachsen > 50 mm
Schichtgefüge
geogen bedingt , entsteht in wechselgelagerten Tonen und
Schluffen, Schichtgrenzflächen: horizontale Wasserleitbahnen
Säulengefüge
durch Quellung und Schrumpfung entstanden, gerundete Kanten und
Stirnflächen; geglättete Seitenflächen, in Knickmarschen; Solonetzen
Rissgefüge
- entsteht aus Kohärentgefüge durch Trocknungs- und
Schrumpfungsvorgänge - grobe, prismenförmige Gefügeelemente - Ausbildungsgrad
weist auf Tiefe der Gefügebildungs-prozesse im Boden hin - Zwischeräume sind
Wasserleitbahnen und Zonen bevorzugter Durchwurzelung
Makrofeingefüge
- kann als Absonderungs- oder Aufbaugefüge vorliegen - Querachse
der Gefügeelemente < 50 mm
Prismengefüge
- aus prismenartigen, senkrecht im Boden stehenden Aggregaten mit
einer langen senkrechten Achse und kürzerer Querachse; 5 oder 6 rauhe
Seitenflächen - infolge von Quellung und Schrumpfung - oft Tonhäutchen -
Stirnflächen lösen sich oft zu Polyedern und Subpolyedern auf - typisch in
tonreichen Gleyen, Pseudogleyen, Marschen, Auenböden
Polyedergefüge
- Aggregate mit mehreren überwiegend scharfen Kanten; Flächen
glatt und porös - etwa gleiche Achsenlängen - mit Tonhäutchen besetzt
(Bt-Horizont)
Subpolyeder
- Aggregate mit stumpfen Kanten, rauhen Oberflächen und etwa
gleichen Achsenlängen - ähnlich dem Polyedergefüge (vermag aus ihm
hervorzugehen) - Aggregate überwiegend porös und stabil mit bodenökologisch
günstigem Hohlraumsystem - Tonhäutchen fehlen (oder nur sehr schwach) - typisch
für Bv-Horizont
Plattengefüge
- plattige Aggregate mit überwiegend rauhen horizontal liegenden
Grenzflächen - vorwiegend in bindigen Böden infolge Verdichtung; Pflugsohlen;
durch Frosthub - in degradierten Niedermooren (bedingt Stauwasser)
Krümelgefüge
- biogenes Aufbaugefüge (hohe biologische Aktivität) - Humus
wirkt verklebend - sorptionsstarke Tonsubstanz mit großer spezifischer
Oberfläche (Smectit, Vermiculit, aufweitbarer Illit) fördert krümelige
Aggregierung stärker als sorptionsschwache (Kaoloinit) - Ca-, Fe- und Al-Ionen
und Phosphate fördern den Flockungsvorgang - weitgehend rundliche Gestalt; sehr
rauhe Oberfläche - Porosität und Aggregatstabilität der Krümel können sehr
unterschiedlich sein - typisch für Ah-Horizonte mit der Humusform Mull - ist
erstrebtes Gefüge von Saatbett und Ackerkrume; gewährleistet günstigen Wasser-
und Lufthaushalt - hohe Stabilität gegen Regenaufschlag dadurch schnelle
Niederschlagsaufnahme und Verhinderung von Verschlämmung und Bodenerosion
Wurmlosungsgefüge
- meist mit anderen Gefügearten assoziierte Ausschei-dungen der
Regenwürmer, die zu traubenförmigen, sehr stabilen Aggregaten im cm-Bereich
verklebt sind - Ton-Humus-Verbindungen - bei Bodenbearbeitung werden
Wurmlosungsaggre-gate zu Krümeln zerrieben - je mehr Wurmlosung eine Krume
besitzt, umso günstiger und stabiler ist Gefügezustand (schwamm-artiges
hohlraumreiches Gefüge; Schwarzerde)
Fragmentgefüge
- durch mechanische Zerlegung des Bodens (z.B. Pflügen) entstandene
künstliche, unregelmäßige Fragmente mit rauhen Bruchflächen
Bröckelgefüge
- Größe der Bröckel 10...50 mm - typisch für Ap-Horizonte - oft
mit Krümelgefüge vergesellschaftet
Klumpengefüge
- Größe der Klumpen >>50 mm (bis mehrere dm möglich) -
entsteht leicht auf bindigen Böden, wenn bei zu feuchtem Wetter gepflügt wird
(„Minutenböden“
Jeder Bodentyp besitzt bei gleicher Textur meistens in jedem
Horizont ein spezifisches Gefüge, d.h. jeder Bodentyp zeigt ein eigenes
Gefügeprofil!
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