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Plutonite und Vulkanite

 Plutonite (auch Tiefengestein) entstehen durch Erstarrung innerhalb der Erdkruste. Da die Schmelze nur langsam abkühlt, können sich große Kristalle formieren, so dass Plutonite grobkristallin sind. Ihr Erscheinen an der Erdoberfläche setzt immer die Freilegung durch Zerstörung und Abtragung des Deckgebirges voraus. Die Böden darauf sind grobkörnig, dass heißt sandig/kiesig. Das häufigste Tiefengestein der Erde ist der Granit. Er besteht aus Alkalifeldspat, Quarz und Glimmer und hat einen hohen Kieselsäuregehalt. Typisch ist folgende Zusammensetzung: 32 % (>10 - 50%) Quarz, 32 % Kalifeldspat, 28 % Oligoklas, 6 % Biotit und 2 % Akzessorien. Granit ist ein saures Gestein aus dessen Verwitterungsprodukte sauer reagierende, kalireiche, sandige Lehme entstehen.

Granit_Nahaufnahme
Nahaufnahme vom Granit (Fundort: Baveno, Bildbreite: 9 cm)(Quelle: http://www-public.tu-bs.de/~pbuch/Mingest4c.htm)

Bsp:
 Diorit besteht aus  Plagioklas mit  Hornblende,  Augit oder  Biotit, z.T. ist Quarz beigemengt. Eine typische Zusammensetzung ist 3 % Quarz, 6 % Kalifeldspat, 57 % Andesin, 22 % Amphibol, 9 % Biotit, 3 % Akzessorien. Grobkörnige Diorite ergeben tiefgründige, eisenreiche Lehme, während feinkörnige zu sandigen Lehmen verwittern.

Nahaufnahme Diorit
Diorit (Fundort: Lindenfels/Odenwald, Bildbreite: 6 cm) (Quelle: http://www-public.tu-bs.de/~pbuch/Mingest4c.htm)

Bsp:
 Gabbro besteht aus basischen Plagioklasen und verwittert relativ schnell zu tonigen Substraten mit gutem Kalkgehalt und günstiger Struktur.

Nahaufnahme Gabbro
Nahaufnahme von Gabbro (Fundort: Harzburg, Bildbreite 6 cm), (Quelle: http://www-public.tu-bs.de/~pbuch/Mingest4c.htm)

Vulkanite (auch Erguß-, Ausbruch-, Effusivgestein) entstehen an der Erdoberfläche. Vulkanische Gesteinsschmelzen treten an tektonischen Schwächezonen, wie z.B. in Grabenbrüchen oder Faltengebirgen auf. Der Schmelzfluß ergießt sich an die Erdoberfläche und erstarrt hier. Auf Grund der raschen Abkühlung sind Vulkanite überwiegend feinkristallin und die Böden daraus feinkörnig.

Bsp:
Ein Beispiel für Vulkanite ist der Porphyr, er hat eine dichte Grundmasse in die Kalifeldspat und Quarz als größere Kristalle eingesprengt sind. Die Farbe der Porphyre ist meist rot auf Grund von feinverteiltem Eisenoxid. Aus Porphyr entstehen meist sandige Lehme und Lehme.

Nahaufnahme Quarzporphyr
Löbejüner Quarzporphyr (Fundort: Sachsen-Anhalt, in der Ortschaft Löbejün bei Halle/Saale) (Quelle: http://www.ofenbau-lauber.ch/stein/steine/porphyre/loebejuener_quarzporhyr.htm)

Bsp:

Ein Beispiel für einen basischen Vulkanit ist der Basalt. Seine Struktur ist dicht oder porphyrisch, seine Farbe grau bis schwarz. Er besteht überwiegend aus basischem Plagioklas und Augit und verwittert zu Lehmen und Tonen, die infolge des hohen Kalkgehaltes des Gesteins eine sehr gute Struktur und meist einen hohen Gehalt an Pflanzennährstoffen haben.

Nahaufnahme von Basalt
Nahaufnahme von Basalt (Fundort: Frauenberg, Tschechien Bildbreite: 6 cm) (Quelle: http://www-public.tu-bs.de/~pbuch/Mingest4e.htm)

Zu jedem Plutonit gibt es ein Vulkanit, das ihm in der chemischen Zusammensetzung entspricht, sich aber im Gefüge von ihm unterscheidet. So entspricht z.B. der Rhyolith dem Granit im Mineralbestand und in der Zusammensetzung, das Gefüge ist hingegen glasig oder porphyrisch.

Bsp:

Nahaufnahme Rhyolith
Nahaufnahme von Rhyolith (Fundort: Bad Kreuznach, Bildbreite: 6 cm) (Quelle: http://www-public.tu-bs.de/~pbuch/Mingest4e.htm)

Der Kieselsäureanteil im Ausgangsmagma prägt die Reaktion der darauf entstandenen Böden nachhaltig. Böden auf Gesteinen mit > 60 % SiO2 (z.B. Granit, Rhyolit) sind in der Regel sauer; bei < ca. 30 % SiO2 (z.B. Basalt, Gabbro) sind sie ursprünglich  basengesättigt und neutral.