Die Bestimmung der Korngrößenzusammensetzung im Gelände erfolgt durch die Fingerprobe. Mit ihr kann man ohne weitere Hilfsmittel mit für viele Zwecke ausreichender Genauigkeit die Bodenart bestimmen. Sie dient vor allem zur Ermittlung der Substratart, gibt Hinweise auf eventuelle Tonverlagerung und ist ein wesentliches Merkmal für die Bewertung der Ertragsfähigkeit und Nutzung von Böden.

Es wird eine nicht zu kleine Bodenprobe (etwa eine halbe Hand voll) auf der Handfläche schwach angefeuchtet (nicht zu nass!). Aus der Körnigkeit, der Knetbarkeit und der Ausrollbarkeit lässt sich die Bodenart bestimmen.

• Sandkörner sichtbar
  
• Feinsand bleibt im trockenen Zusatnd in den Fingerrillen hängen, wobei im Vergleich zum Schluff die Körner deutlich unterscheidbar sind, oft als reine Quarzkörner glitzern
  
• knirscht beim Reiben zwischen den Fingern
  
• rieselt im trockenen Zustand
  
• keine Klumpenbildung
  
• angefeuchtet Handpressling nicht möglich
  
• macht Handpressling bzw. Rolle anderer Bodenartengruppen brüchig
  
• Reibefläche matt
  

• in trockenem Zustand mehlig, in den Fingerrillen hängenbleibend
  
• keine Körner sichtbar
  
• knirscht nicht beim Reiben zwischen den Fingern
  
• wie beim Sand keine Klumpenbildung, angefeuchtet kein Handpressling möglich
  
• Reibefläche matt
  

• im Unterschied zum Schluff stark klebrig, im feuchten Zustand schmierig
  
• Reibeflächen glänzend
  
• erhöht Plastizität (in feuchtem Zustand Handpressling möglich, gut ausrollbar)
  
• Klumpen lassen sich im trockenen Zustand schwer oder gar nicht zerdrücken (besonders bei Tongehalten über 20 %)
  

Bsp:

Schätzung des Tongehaltes Tongehalt in % Plastizität Handpressling 0 - 5 nicht rollbar nicht möglich 5 - 8 nicht rollbar möglich, zerfällt unter leichtem Druck 8 - 12 etwas formbar möglich, klebt an der Hand 12 - 17 Rolle mit Durchmesser 5 - 10 mm rollbar, Rolle bricht 17 - 25 Rolle mit Durchmesser 5 mm rollbar, Rolle bricht 25 - 30 Rolle mit Durchmesser 3 mm rollbar, Rolle biegsam > 45 Rolle mit Durchmesser 1 mm rollbar, Rolle lässt sich formen Hoher Schluffgehalt, Humusgehalt und Carbonatgehalt führen zur Überschätzung des Tongehaltes, weil sie die Probe bindiger machen Hoher Sandgehalt führt zur Unterschätzung des Tongehaltes, weil die Probe brüchiger wird