Kationenaustausch
Einflüsse auf den Austauschvorgang der
Kationen
Wertigkeitseffekt
- am Ein- und Austauschgeschehen sind Kationen nicht
gleichwertig beteiligt - je höher Wertigkeit eines Kations, desto stärker wird
es von den Austauschern angezogen, desto näher tritt es an sie heran und desto
fester wird es gebunden - zwei- und dreiwertige Kationen besetzen zunächst die
Sternschicht, die einwertigen verbleiben in der diffusen Schicht - je fester
die Bindung an den Austauscher, desto schwerer der Austausch einwertige
Kationen treten leichter wieder in die Außenlösung über als Al-, Ca- und
Mg-Ionen Al3+ > Ca2+ > Na+
Hydratationseffekt
- alle Ionen sind von H2O-Dipolen umgeben Hydrathülle -
Hydratation ist abhängig vom Durchmesser der Kationen und von ihrer Ladung -
bei kleinem Durchmesser der Kationen großes elektrisches Kraftfeld starke
Hydratation - bei größerem Durchmesser ist Hydratation entsprechend kleiner Li+
< Na+ < K+ < Rb+ < Cs+ (einwertige Kationen) Mg2+ < Ca2+ <
Sr2+ < Ba2+ (zweiwertige Kationen) Eintauschstärke Abnahme der
Hydratationsenergie
- Kationen mit höherer Ladung bewirken eine stärkere Hydratation
als solche mit niedrigerer Ladung - schwächer hydratisierte Ionen haben höhere
Eintauschstärke und haften fester als stärker hydratisierte, da positive
Ladungen durch kleine (schmale) Hydrathülle schwächer abgeschirmt sind und von
negativen Ladungen der Austauscher stärker angezogen werden Aufgrund von
Wertigkeit und Hydratation nehmen Eintauschenergie und Haftfestigkeit zu und
die Austauschenergie nimmt ab wie folgt: Lyotrope Reihe Na+ > K+ > Mg2+
> Ca2+ > Al3+
Konzentration der Lösung
- mit zunehmender Konzentration eines Kations in der Lösung
steigt seine Eintauschstärke sein Anteil am Ionenbelag der Austauscher steigt
bei gleichzeiti-gem Austausch äquivalenter Mengen anderer Kationen - bei
gleicher Ionenkonzentration wird der Austausch durch die Eintauschstärke der
Kationenart bestimmt (lyotrope Reihe) - bei Verdünnung der Bodenlösung und
gleichem Angebot (abnehmende Konzentration) werden höherwertige Ionen stärker
adsorbiert als einwertige und umgekehrt - dies hat Bedeutung für
Pflanzenernährung: bei Ver-dünnung (z.B. NS, Beregnung) der Lösung werden
einwertige Kationen besser angeboten als zweiwer-tige; bei Erhöhung der
Konzentration (z.B. Düngung) werden zweiwertige besser angeboten
Nichtselektive Adsorption von Kationen
- durch Wertigkeit, Hydratation und Konzentration der Lösung
bestimmt; mit steigendem Angebot eines bestimmten Nährelements in der
Bodenlösung steigt i.d.R. auch sein Anteil am Ionenbelag
Selektive Adsorption von Kationen
- einzelne Kationen werden relativ unabhängig von ihren aus
Wertigkeit und Hydratation ableitbaren Eintauscheigenschaften stark bevorzugt
adsorbiert - „Selektivität“ für bestimmte Ionen: K+, NH4+ - randliche
Aufweitungen illitischer Tonminerale: von außen her am leichtesten zugängliche
napfartige Vertiefungen innerhalb der Sauerstoff-Sechserringe der Tetraeder -
K+ wird fixiert; folgt nicht mehr den Gesetzmäßig-keiten des Ionenaustausches;
analog NH4+ Huminstoffe: adsorbieren bevorzugt Ca-, Mg-, H- und
Schwermetall-Ionen
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