Verwitterungsstabilität
Die Verwitterungsstabilität ist eine Eigenschaft der
Minerale, auf die Kräfte der chemischen
Verwitterung unterschiedlich stark mit Auflösungserscheinungen zu reagieren.
Sie ist abhängig von folgenden Eigenschaften:
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Struktur: Minerale mit Schicht- und Gerüststruktur sind
allgemeinen am stabilsten.
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Si-Gehalt, d.h. vom Verhältnis von festen Si-O-Bindungen zu
instabilen Na-O-, K-O-, Mg-O-, und Ca-O-Bindungen (hohe Verwitterungsstabilität
bei Quarz!)
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Höhe des isomorphen Ersatzes: Ca-reiche Minerale sind leichter
verwitterbar als Ca-arme
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Gehalt an oxidierbarem Fe2+,
S2+, Mn2+
Die Verwitterungsstabilität der
Gesteine ist abhängig von folgenden Eigenschaften:
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Mineralbestand und Struktur: grobkristalline Gesteine
verwittern leichter als feinkristalline. Da in der Gruppe der Magmatite die
Plutonite größere Kristalle haben als die Vulkanite (
(
siehe auch Kapitel
Gesteine)
), sind Plutonite leichter angreifbar. Innerhalb dieser
steigt die Verwitterung mit dem Erdalkaligehalt.
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Art des Gesteins kompakt oder locker: Lockersedimente, z.B.
Löss bieten wegen der großen spezifischen Oberfläche der chemischen
Verwitterung eine große Angriffsfläche. Kompakte Gesteine haben gegenüber den
Lockergesteinen eine geringere spezifische Oberfläche
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Klüftung, Schichtung und Schieferung: Je stärker ausgeprägt
diese Faktoren sind, desto instabiler ist das Gestein. Bei horizontaler
Schieferung ist das Gestein besser gegen Verwitterung geschützt als bei
schräger oder senkrechter Schieferung. Auf letzteren kommt es zur Ausbildung
tiefgründiger Böden.
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Grafik zu Verwitterungsstabilität bei unterschiedlicher Klüftung, Schichtung und Schieferung |
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Art des Bindemittels: Karbonatische Bindemittel sind leichter
anfällig als tonig und diese wiederum sind leichter anfällig als oxidische
Bindemittel.
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